2. Winterschulung über extreme Brandpänomene
Kategorie: Ausbildung | 29.03.2008, 12:48
Die zweite Winterschulung am 28.3.2008 stand ganz im Zeichen des heurigen Ausbildungsschwerpunktes "Atemschutz", und stellte einen gelungenen, wie spannenden Auftakt dar. Zu Beginn galt es, den 24 anwesenden Feuerwehrmitgliedern das Wesen des Brandes, seine Entstehung sowie seine Ausbreitung zu erläutern, ganz nach dem Motto "man muss seinen Feind kennen, um ihn bekämpfen zu können".
Nachdem die physikalisch-chemischen Grundlagen anhand vieler Grafiken, Beispielbilder und Videos nach gut einer halben Stunde abgehandelt wurden, widmete sich der Ausbilder LM Robert Wagner im zweiten Schulungsdrittel den extremen Brandphänomenen wie den bekannten Rollover, Flashover und Backdraft.
Im letzten Drittel schließlich ging es richtig heiß her, als das Besprochene anhand einer Flashoverbox praktisch veranschaulicht wurde.
Mehr Informationen sowie Bilder sind im Detailbericht zu finden.
Detailbericht anzeigen
Die zweite Winterschulung am 28.3.2008 stand ganz im Zeichen des heurigen Ausbildungsschwerpunktes "Atemschutz", und stellte einen gelungenen, wie spannenden Auftakt dar. Zu Beginn galt es, den 24 anwesenden Feuerwehrmitgliedern das Wesen des Brandes, seine Entstehung sowie seine Ausbreitung zu erläutern, ganz nach dem Motto "man muss seinen Feind kennen, um ihn bekämpfen zu können".
Nachdem die physikalisch-chemischen Grundlagen anhand vieler Grafiken, Beispielbilder und Videos nach gut einer halben Stunde abgehandelt wurden, widmete sich der Ausbilder LM Robert Wagner im zweiten Schulungsdrittel den extremen Brandphänomenen.
Was ist ein Rollover? Was ein Flashover oder ein Backdraft? Was sind die Anzeichen für eine bevorstehende Durchzündung? Welche Rolle spielt der Rauch - und vor allem: wie schütze ich mich dagegen? Auf die meisten dieser Fragen konnte eine Antwort gegeben werden.
Das letzte Drittel schließlich sollte alles Besprochene praktisch veranschaulichen. Ausbilder LM Robert Wagner, Zeugmeister BM Peter Grißauer und FM Eva Schindler bastelten eine sogenannte Flashoverbox, welche einen Brandraum mit den dazugehörigen Durchzündungen simulierte.
An der Flashoverbox:
Die erste Verwunderung gleich zu Beginn: Befeuert wurde die Box nur mit einem kleinen Feuer aus Holz - dennoch sollte sie - relativ zu ihrer Größe - gewaltige Durchzündungen erzeugen. Anschließend konnten die zuvor angesprochenen physikalischen Eigenschaften im Modell erklärt werden: Zuerst stellte sich ein Thermisches Gleichgewicht ein - Unterdurck- und Überdruckzone bildeten sich – an der Granzschicht konnten sogar Flammenzungen beobachtet werden. Anschließend wurde der brennstoffkontrollierte Brand in einen sauerstoffkontrollierten Brand übergeführt - dir Türe wurde geschlossen.
Sehr schön konnte man erkennen, wie der Rauch unter Druck aus allen Undichtheiten seinen Weg nach Außen suchte. Auch das Pulsieren des Rauches konnte beobachtet werden. Nachdem die Tür wieder geöffnet wurde, stieg ein mit sehr vielen pyrolysen Gasen angereicherter Rauch (erkennbar durch seine spezifischen Eigenschaften wie: dicht, turbulent, gelb-bräunlich) in die Luft – nur wenig später folgte die Durchzündung. Ebenso konnte mit einem brennenden Karton, welcher in den Rauch gehalten wurde bewiesen werden, dass der Rauch leicht entzündlich und brennbar ist.
Nacheinander wurden mehrere Durchzündungen in allen Varianten herbeigeführt, und so das Phänomen der Rauchdurchzündungen erklärt. Den Abschluss bildete dann ein simulierter Innenangriff – mittels Gartenschlauch in Sprühstrahlstellung wurde versucht, die Rauchgase zu kühlen und eine Durchzündung zu verhindern. Hierbei wurde den Schulungsteilnehmern klar vor Augen geführt, wie man durch unterschiedliche Techniken Durchzündungen verzögern bzw. verhindern kann. Hält man den Sprühstrahl nur in den Rauch, kann eine Durchzündung nicht verhindert werden, da die Durchzündung bereits zuvor in der Rauchschicht entsteht. Kühlt man dagegen die Rauchschicht, kann die Durchzündung verhindert werden.
Das Ziel der Winterschulung war vor allem, den Teilnehmern das Wesen des Brandes, sowie seine Entstehung zu erläutern. Weiters sollte ihnen bewusst gemacht werden, es weniger das Feuer als vielmehr der Rauch unser Problem ist, den unsere größte Aufmerksamkeit gebührt.
Einerseits haben alle Teilnehmer jetzt ein sehr gutes Wissen über den Brand, anderseits lies die Winterschulung wahrscheinlich mehr Fragen unbeantwortet als sie beantworten konnte, insbesondere zum Schutz vor und zur Bekämpfung von solchen Brandphänomenen. Diese Fragen sollen jedoch heuer im Rahmen unseres Ausbildungsschwerpunktes bei den Truppschulungen der Atemschutzgeräteträger beantwortet werden.
Hauptaugenmerk der heurigen Atemschutzschulungen sollen vor allem das Gerätekunde, „Lesen des Rauches“, Strahlrohführung und Techniken, Rettungsmaßnahmen, Sicherheit im Innenangriff sowie die richtige Taktik und Technik im Brandeinsatz sein.
2. Winterschulung, 28.03.2008: Brandphänomene
Bilder Anklicken zum Vergrößern.